Dauerhafte Ausschlusskriterien für Blutspender - Welche Gründe gibt es für den Ausschluss vom Blutspenden
Als in den 80er Jahren zu Beginn des Ausbruchs der AIDS-Epidemie noch keine ausreichende Klarheit über die Verbreitung der HI-Viren über das menschliche Blut herrschte, kam es insbesondere bei auf längerfristige Bluttransfusionen angewiesenen Personengruppen (z.B. Bluter) zu tausenden von Infektionen durch HIV-kontaminierte Blutprodukte. Um gesundheitliche Risiken sowohl für den Spender als auch für den Empfänger zu vermeiden, existieren zahlreiche Kriterien, die einen dauerhaften Ausschluss vom Blutspenden zur Folge haben.
Neben landesspezifischen gesetzlichen Kriterien (z.B. in Deutschland festgelegt von der Landesärztekammer) können einzelne Blutspendedienste individuelle Gründe benennen, warum für eine Person die Blutspende dauerhaft nicht möglich ist. Daher besteht bei den folgenden genannten Kriterien kein Anspruch auf Vollständigkeit, sondern es soll lediglich einen ersten Einblick geliefert werden.
Altersbeschränkungen
Es gilt eine allgemeine Altersobergrenze von 68 Jahren, wobei Erstspender höchstens 60 Jahre alt sein dürfen. Oberhalb dieser Altersgrenze ist Blutspenden ist medizinischen Gründen nicht mehr möglich.
Ausschluss durch Krankheiten
Zahlreiche aktuelle oder vergangene Krankheiten können zu einem dauerhaften Ausschluss führen, da entweder die Blutspende für den Spender ein Gesundheitrisiko darstellt oder das Risiko für den Empfänger der Blutspende nicht akzeptabel wäre.
U.a.:
- Hepatis B, Hepatitis C
- Infektiöse Hepatitis (Gelbsucht)
- HIV-Infektion
- Frühere Erkrankung an Malaria oder Aufwachsen in einem Malaria-Risikogebiet (erste 5 Lebensjahre)
- Erkrankung an Creutzfeld-Jakob
- Erkrankung an Krebs
Ausschluss von Risikogruppen
Beim Blutspenden hat die Sicherheit der Empfänger der Blutprodukte oberste Priorität. Um das Risiko der Empfänger von Blutspenden zu minimieren, sind bestimmte Personen auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe von der Blutspende ausgeschlossen. Bei diesen Personen ist die statistisch erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Hepatis B/C oder HIV der gesamten (Risiko-)Gruppe ausschlaggebend, nicht das individuelle Risikopotenzial.
Dazu zählen u.a.:
- Personen mit oft wechselnden Sexualpartnern (insbesondere männliche und weibliche Prostituierte)
- Homosexuelle Männer
- Häftlinge
- Drogen-, Medikamenten- und Alkoholabhängige
Wie bereits oben erwähnt, sind hier nur die häufigsten Gründe für einen dauerhaften Ausschluss exemplarisch genannt. Genauere Informationen finden Sie auf dem Fragebogen, der bei jeder Blutspende ausgefüllt werden muss. Dort finden Sie auch die Kriterien, die zu einer zeitweisen Rückstellung vom Blutspenden führen.
Bei Unsicherheiten sollte immer ein Arzt beim Blutspendedienst konsultiert werden, um sich Klarheit zu verschaffen.